Freitag, 27. Januar 2023

Jagd nach Vergeltung - J.H. Gelernter

 

Die Erzfeindschaft zwischen England und Frankreich wurde munter auch zur Zeit des kleinen Korsen Napoleon weitergeführt. In Europa besiegte der französische Kaiser und Diktator nach und nach fast alle Gegner und zwang ihnen seinen Willen auf. Doch wenn uns die Geschichte eines zeigt – so ist es, dass alle Tyrannen fallen, und das sehr schmerzhaft. Aber so weit sind wir im Jahre 1803 noch nicht.

Der gerade geschlossene Frieden zwischen England und Frankreich ist nicht wirklich stabil. Zähnefletschend beobachteten sich die beiden Staaten und diese Spannungen führten und das war jedem klar, zu einem weiteren Krieg.

Napoleon Bonaparte plante also eine Invasion, um England letztlich in die Knie zu zwingen. Logistisch, militärisch durchaus eine Herausforderung. An der Kanalküste wurden 150.000 Soldaten zusammengezogen. Transportschiffe sollen Menschen, Waffen und Material über den Kanal bringen – doch England war als Seemacht immer noch äußerst stark und letztlich besiegten sie Frankreich und seinen spanischen Verbündeten in einer Seeschlacht. Eine Invasion wurde also abgesagt.

Man kann sich also gut vorstellen, dass auf beiden Seiten des Kanals die Spione und Agenten beider Länder gut ausgelastet sein dürften. J.H. Gelernter beschreibt in seinem Debütroman „Jagd nach Vergeltung“ diese unruhige Zeit.

England, 1803. Thomas Grey, Kapitän der britischen Marine und Spion im Dienste seiner Majestät, hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag zurückgezogen und möchte nach Amerika auswandern. Der kürzlich mit den Franzosen geschlossene Frieden verspricht eine gefahrlose Überfahrt. Plötzlich kommt es jedoch zu einem Feuergefecht mit einem französischen Schiff. Grey überlebt und landet in Portugal, wo er auf einen Anwerber des französischen Geheimdienstes trifft. Dieser bietet dem Spion eine hohe Summe, damit er die Seiten wechselt. Grey willigt ein und gibt sich als Überläufer aus – nicht, um sein Land zu verraten, sondern um die einmalige Gelegenheit wahrzunehmen, sich an seinem schlimmsten Feind zu rächen, der ihm alles nahm …(Verlagsinfo)

„Jagd nach Vergeltung“ ist (k)ein klassischer Seekriegsroman, viel mehr ein actionreicher Spionageroman mit typischen Szenen und Situationen, die auch James Bond 200 Jahre später erlebt hat. Ein Kartenspiel, bei dem Thomas Grey – unsere Hauptperson, mathematisch gekonnt die richtigen Schlüsse und Karten zieht. Ein Duell unter Gentleman, die Infiltration einer französischen, kultivierten Familie usw. Es wird nicht besonders leise, entspannt und langweilig um Thomas Grey – der als Spion hier gleich mehrere Register seines Könnens zieht.

Seine Motivation ist die gute, alte Rache, die man ihn aber nicht unbedingt abnimmt. Er ist kein Soziopath, aber auch nicht meilenweit davon entfernt – selbstbewusst und kaltschnäuzig – verletzlich – aber irgendwie auch körperlich und seelisch kugelsicher. Es gibt zwar keinen Q – aber einfallsreich ist Thomas Grey selbst auch.

Ein kurzweiliger und schneller Titel, dessen Handlung manchmal stark überzogen wirkt. Besonders gut sind die geschichtlichen, kulturellen und militärischen Gegenstände, Prozess usw. eingestreut. Auch dass der Autor einen feinen Humor haben muss, merkt man – allerdings vermisse ich eine starke Dramaturgie. Die Dialoge sind schnell erzählt und bilden mitnichten einen Schwerpunkt.

Der Charakter von Thomas Grey ist der größte Kritikpunkt. Er sieht zwar kein „Rot“ und katapultiert sich unausweichliche Eskalationen, aber ein Mann mit so einer Vita – traue ich nicht unbedingt die Motivation für eine Jagd nach Rache und Vergeltung zu.

Leichen pflastern den Weg nach Vergeltung. Meistens kommt es zu spektakulären Schießereien und manchmal kommt auch der Degen (nicht das Schwert) zum Einsatz. Es scheint Thomas Grey auch völlig egal zu sein, wenn er tötet – und auch das führt nicht unbedingt dazu, den Thomas-Grey-Fanclub um Aufnahme zu bitten.

Auf die Erwartungshaltung kommt es an! Erwartet man einen Spion mit der Lizenz zum Töten – dann viel Spaß mit einem satten Action-Rodeo. Rechnet man mit einer intelligenten Story, so wird man enttäuscht sein.

Alles in allem ein kurzweiliger und schneller Roman, nicht unbedingt spannend, denn man ahnt das Ende schon am Anfang, dafür aber sehr unterhaltsam.

Fazit

J.H.Gelernter muss noch ein bisschen lernen einen historischen Roman zu schreiben. Hier steht die Action im Vordergrund – vielleicht wird aus Thomas Grey noch der Spion, den man liebt – aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Seichte und gute Unterhaltung – nicht mehr – nicht weniger.

Michael Sterzik

Mittwoch, 25. Januar 2023

Der dunkle Erbe - Tom Melley


Wer sich mit der mittelalterlichen, englischen Geschichte befasst, wird unweigerlich auf berühmte, königliche Persönlichkeiten stoßen. Parallel existieren enorm viele Legenden, trotz oder vielleicht, auch weil es so zahlreiche Quellen und schriftliche Zeitzeugnisse gibt. Diese geben Historikern und Archäologen ein umfassendes Spiegelbild aus dieser Zeit. Es gibt allerdings auch viele überzeichnete Figuren mit vielen Halbwahrheiten, Vermutungen und immer wieder trifft man auf Klischees, die wie die Figur selbst geschichtlich unsterblich geworden sind.

Die Robin Hood Legende beförderte König Richard Löwenherz in ein idealisiertes, romantisierendes Abziehbild eines Bilderbuchritters. Sein verräterischer Bruder John, auch genannt „Ohneland“ wurde absolut negativ und als tyrannischer, machtbesessener und „böser“ Mensch und späterer Nachfolgekönig charakterisiert. Diesen verhängnisvollen „Stempel“ werden die Figuren auch nicht mehr los – zu viel davon wurde medial verarbeitet. Doch wie werden diese beiden Figuren von der aktuellen, gegenwärtigen Forschung interpretiert? Fassen wir uns kurz – Richard Löwenherz, war ein exzentrischer, machtbesessener und wenn man seine Regierung bewertet – ein schlechter König. Ein guter, legendärer, mutiger Kämpfer – ohne Zweifel – aber weit davon entfernt als ein stilisierter, ehrenvoller Ritter und König zu sein. König Johann Ohneland war allen Anschein nach, kein wirklicher Sonnenschein. Er hatte zwar viel Regierungserfahrung und kannte sich im Umfeld des Adels gut aus – aber auf seiner Art war er ebenso exzentrisch. Seine Fehlurteile führten dazu die Normandie zu verlieren, einen Bürgerkrieg zu entfachen, einen Verwandten getötet zu haben usw. Viele uneheliche Kinder, ein Weiberheld, und mit Geld konnte er nicht unbedingt gut umgehen (wie viele seine Vorgänger und Nachfolger ebenfalls nicht).

Das königliche Haus „Plantagenets“ wurde von einem besonderen Mann unterstützt -. Dem Königsmacher, vielleicht dem größten Ritter seiner Zeit: „William Marshal – 1.Earl of Pembroke. Seine Treue, sein Verständnis für Ehre, aber auch sein kämpferischer Mut und Talent mit dem Schwert und der Lanze machten ihm zum größten Ritter seiner Zeit, ohne übertreibend zu klingen. Seine Geschichte ist fast untergegangen, aber nur fast.

Tom Melley hat die beiden Figuren „König Johann ohne Land“ und „William Marshal“ eine literarische Bühne gegeben. In seinem neuesten historischen Roman: „Der Dunkle Erbe“ erzählt der erfolgreiche Autor von geschichtlichen Momentaufnahmen dieser beiden Legenden.

Normandie 1199. Nach dem Tod von Richard Löwenherz verhilft der einflussreiche William Marshal, der berühmteste Ritter aller Zeiten, dessen Bruder John zum englischen Thron.
Doch seine Hoffnung auf Frieden wird jäh enttäuscht, kaum an der Macht, stürzt der neue Herrscher das Land in einen Krieg gegen das mächtige Frankreich.
Vom unberechenbaren John wird Marshals Treue auf harte Proben gestellt, dennoch kämpft er für ihn, um einen Zusammenbruch des Reiches zu verhindern.
Bis der König eine verhängnisvolle Untat begeht, die nicht nur Marshals Schicksal entscheidend verändert …(Verlagsinfo)

„Der Dunkle Erbe“ ist als historischer Roman auch ein Polit-Thriller. Es ist kein Action-Kracher, kein Mantel-und-Schwert-Roman – sondern eine hervorragende Analyse zweier Menschen ihrer Zeit. Ein König und sein Ritter – beide Streben nach Macht und Einfluss in ihren individuellen Räumen und eigenen Gedankenpalästen.

Ihre Beziehung – ein Mit- und Gegeneinander ist der Fokus der Story. William Marschal ist ein Mann von Ehre – aber konzentriert sich auch darauf, seiner Familie und sich selbst so politisch und wirtschaftlich aufzustellen, dass er dabei äußerst gut wegkommt. Risiken geht er wohl ein – aber als ein kluger Stratege und Taktiker hat er immer einen Plan B im Köcher. Berechnend agiert er diplomatisch im Kreise des Adels – sein Netzwerk ist nicht unbedingt groß, aber er weiß, wem er sich anbietet, von wem er sich fürchten sollte und wer erst einmal zu beobachten ist.

König John (Johann ohne Land) wird beschrieben, wie er laut der aktuellen Quelllage wirklich gewesen sein müsste. Aufbrausend, verletzlich, unsicher in seinem Handeln – vielleicht war er auch immer ein Muttersöhnchen. Zeit seines Lebens stand er tief im Schatten seiner Brüder. Seine Bündnisse und Freundschaften brachten ihm nicht viel ein – außer noch mehr Ärger und Komplikationen, denen er ggf. auch lieber, trunken vom Wein tänzelnd auswich.

Der Roman lebt von vielen Dialogen, von politischen und militärischen Entscheidungen, aber auch von der Beschreibung einzelner Kämpfe auf dem Schlachtfeld. Sehr gelungen ist auch die erzählerische Perspektive von König Philip von Frankreich. Diese epochale Erzfeindschaft – der Kampf um die Normandie, ist der Mittelpunkt des Romans. Auf diese Art und Weise ist der Roman auch spannend – es ist ein Duell verschiedener Motive und Motivationen. Tom Melley gibt auch keine eigene Wertung ab – es waren Figuren ihrer Zeit, deren Handlungen wir weder politisch, kulturell, religiös, militärisch und letztlich auch menschlich mit unserem Wissen nicht unbedingt nachvollziehen können.

Mit den Vorgängerromanen ist „Der Dunkle Erbe“ keinesfalls zu vergleichen. Weniger kämpferisch – dafür mehr politisch durchdrungen – doch der Unterhaltungswert ist sehr, sehr hoch. Hervorzuheben ist die konsequente Verarbeitung von Fakten – und sich nicht an Legenden und vielen „Vielleicht“ zu orientieren.

Atmosphärisch sehr gut aufgebaut und feinem Humor gibt es auch zwischendurch. Viele Figuren sind geschichtlich authentisch – viele Schicksale schlüssig und in sich logisch interpretiert erzählt. Wer hier ggf. eine klassische Liebelei erwartet – dürfte enttäuscht werden. Die Liebe zeigt sich in unterschiedlichen Facetten – aber sie ist da. Die Liebe zu dem Land – für Freunde – für eine Ehefrau usw.

Persönlich finde ich es schade – dass das Leben dieser Hauptfiguren zu einem Zeitpunkt erzählt wird – bei der beide schon in der Vergangenheit Angst und Schrecken und weiteren Unfug betrieben haben. Stoff für weitere Romane – sollte also mehr wie genug vorhanden sein. Für John ist der Zeitpunkt des Romans – der Anfang vom Ende. Aus der Perspektive von William Marshal auch – aber als ehemaliger und erfolgreicher Turnierritter – ist er das Gewinnen ja sowieso gewohnt.

Fazit

Politischer Thriller mit viel Menschlichkeit. Spannende Unterhaltung von Menschen, deren Handlungen wir nicht unbedingt verstehen, aber die viel, viel Unterhaltung bieten. Absolut zu empfehlen.

 

Michael Sterzik

 


 

Samstag, 21. Januar 2023

Das Protomolekül - James Corey

 


The Expanse“ – Diese Buchreihe ist von amazon prime hervorragend umgesetzt worden. Bei dieser Buchadoption merkt man, dass die beiden Autoren, die unter dem Pseudonym „James Corey“ diese Reihe verfasst haben, ebenfalls an der filmischen Umsetzung beteiligt sind. Science Fiction – die von einer wahrscheinlichen Entwicklung nicht weit entfernt sein dürfte. Neben der intensive und spannenden Handlung wurde auch viel Wert darauf gelegt – die technische Physik und die Naturgesetze nicht allzu fantastisch darzustellen. Beraten wurden die Autoren von Wissenschaftlern der NASA – für die Buchreihe und die Fernsehserie.

Die bisher 9-teilige Buchreihe ist derartig komplex, dass viele Hintergrundinformationen und Figuren nicht die Möglichkeit hatten, ein Blick zurück in ihre Vergangenheit werfen zu können. Viele Handlungsfelder sind zwar konzentriert erklärt – doch am Ende blieben dann doch noch viele Fragen offen. Das vorliegende Buch: „Das Protomolekül“ versucht diese erzählerischen und chronologischen Lücken etwas aufzuarbeiten. Die acht Kurzgeschichten bringen bekannte Figuren wieder ins Expanse-Universum zurück mit einem interessanten und kurzweiligen Blick hinter ihre persönlichen Kulissen.

Unser Sonnensystem, die nahe Zukunft: Ein linientreuer Offizier der UN-Weltraumflotte muss zusehen, wie aus einem Kampfeinsatz ein Massaker wird – und er zum Mitschuldigen. Auf dem Mars hat ein Ingenieur eine geniale Idee und testet einen völlig neuen Raumfahrtantrieb – mit ungeahnten Folgen. Und auf einem Planeten jenseits des Sonnensystems versucht ein Gouverneur, Recht und Ordnung herzustellen – und muss erkennen, dass die Zivilisation, die zu bringen er gekommen ist, auf dieser Welt bereits existiert, nur in anderer Form. (Verlagsinfo)

Nicht alle dieser kurzen Novellen sind qualitativ so spannend wie die Buchreihe selbst, doch spannend und vor allem informativ sind sie allemal. Ob es nun um die Gürtler geht, um die politischen und militärischen Spannungen mit der Mars-Kolonie, oder dem Epstein-Antrieb und nicht zuletzt den Ereignissen auf der Anderson-Station – das Massaker, das Fred Johnson zu verantworten hat – manch kleiner Kreis schließt sich somit.

 „The Expanse“ ist zu einem Meilenstein in diesem Genre geworden. Ein Klassiker – der ohne fantastische Aliens daherkommt, ohne mit unrealistischen technischen Möglichkeiten und Entwicklungen zu spinnen. Diese erzählerische Klasse überzeugt gerade, weil sie sich realistisch anfühlt. Vielleicht ist „The Expanse“- die Buchreihe und die filmische Umsetzung ein Geheimtipp – in jedem Fall lohnt es sich, sich damit zu befassen, auch für Leser und Filmliebhaber, die mit dem Genre Science Fiction nicht vertraut sind.

Fazit

Für jeden Fan dieser Reihe ist das Buch ein Titel, den er lesen sollte. Er komplimentiert diese Reihe um so mehr.

Michael Sterzik

 

 

Montag, 9. Januar 2023

Das dunkle Lied der Toten - Ben Creed


Am Ende des Zweiten Weltkrieges begann auch der Wettlauf um das technische Wissen brillanter deutscher Wissenschaftler. Die alliierten Siegermächte überredeten, erpressten und bedrohten die führende Akademiker-Elite für sie zu arbeiten. Die Waffenforschung, die Medizin, technische Ideen und Entwicklungen – die Jagd nach genau diesem Wissen war die größte Belohnung für den Blutzoll, den sie in all den Jahren entrichten mussten.

Die Nachkriegszeit war für die Russland auch eine Zeit der „Säuberung“. Politische innere Feinde, Randgruppen, Intellektuelle und Künstler – es gab keine Grauzone. Entweder war man für den Personenkult „Stalins“, oder nicht? Letzteres bedeutete den Tod, oder die fürchterlichen Straflager im Gulag, wobei dieser schlimmer sind als ein schneller Tod. Diese Straf- und Arbeitslager bedeutete volkswirtschaftlich zu viel für Russland. Förderung von Bodenschätzen und Metallen, die Häftlinge bauten, Verkehrswege und Kraftwerke und vieles mehr. In diesen starben ca. 2,7 Millionen Häftlinge unterschiedlicher Nationen, natürlich waren auch Kriegsgefangene darunter, oder ethnische Minderheiten.

Das Autorenduo „Ben Creed“ verarbeitet das Leben und Sterben in einem dieser Lager im vorliegenden, zweiten Roman der Leningrad-Reihe: „Das dunkle Lied der Toten“.

Der erste Band: „Der kalte Glanz der Newa“ war ein Überraschungserfolg und erinnerte stellenweise sehr an den Klassiker „Gorki Park“ von Martin Cruz Smith.

Die Hauptfigur Leutnant Revol Rossel überzeugte durch eine hohe Beobachtungsgabe und einem gewissen leidenschaftlichen und später verhängnisvollen Ehrgeiz.

Winter 1953: In der weißen Hölle eines sibirischen Gulags ist der ehemalige Leutnant Revol Rossel dem Tod näher als dem Leben, als er überraschend gerettet wird – ausgerechnet von dem Mann, den er mehr als jeden anderen hasst: Major Nikitin. Seinetwegen wird der virtuose Geiger Revol nie wieder eine Violine halten können.

Zusammen mit der Fliegerin Tanja Vasilievna sollen Revol und der Major in Leningrad einen Killer stoppen, der den Leuten wie ein rachsüchtiger Geist aus einem slawischen Märchen erscheint. Er schneidet seinen Opfern die Zunge heraus und ersetzt sie durch eine Papierrolle mit italienischen Versen.

Der Fall ist allerdings mit einem weitaus tödlicheren Rätsel verknüpft, das die Verschwörer in Stalins Kreml um jeden Preis lösen wollen: Im fernen Berlin führt eine verschlüsselte Nachricht zu jenem brillanten Nazi-Physiker, der den Bauplan für die Wasserstoffbombe kennt …(Verlagsinfo)

Russlands Tragödie ist die stille Traurigkeit, die verzweifelte Hingabe an die politische Ideologie und Führung der Staatenlenker. Die Partei, dass kommunistische Leitbild – kommt zuerst, dann der Glaube, dann ggf. die Familie. Russland bedeutet auch eine Melancholie ohne Exit, eine Akzeptanz, die ggf. aus einer Gewohnheit und einem Grundstein der Angst herführt. Das Autorenduo fängt atmosphärisch genau diese Stimmung ein, das Buch ist förmlich durchtränkt von einer selbstauferlegten Traurigkeit und Verzweiflung.

Besonders gut erzählt ist der Part im Arbeitslager, in der sich der gefallene, ehemalige Leutnant Revol wiederfindet. Das Reich des Gulags eröffnet sich dem Leser mit einem brutal erzählten Realismus. Mithäftlinge, die getötet werden, um deren Leben bei einem Kartenspiel unter herrschenden Dieben gespielt wird. Enthaltsamkeit was Nahrung, medizinische Versorgung und Kleidung angeht. Hygiene – dafür ist mal selbst verantwortlich und sich selbst nicht zu schade, einen toten Freund und Mithäftling wenige Minuten später auszurauben und zu entkleiden. Alles ist kostbar – alles an Kleidung, Güter usw. Jedes falsche Wort, eine Geste, ein Blick könnte das Ende bedeuten. Vielleicht ist der Tod am Grenzzaun doch gleichbedeutend mit der Erlösung?!

Die Schilderung der Serienmorde und die Ermittlungen dazu sind ebenfalls gut, aber manchmal ziehen sich diese auch unerwartet in die Länge. Die natürliche und logische Konsequenz, dass die Politik hier involviert ist, liegt auf der Hand und ist keine Überraschung. Die Hoffnung, dass (Über)Leben im Lager hinter sich gelassen zu haben, ist der Motor für Leutnant Revol, ganz egal, dass er Hand in Hand mit Major Nikitin ermitteln soll – der Mann, der ihn gefoltert hat. Diese verschwörerische und verschworene Schicksalsgemeinschaft ist packend erzählt und man fragt sich immer wieder, wer wird das Duell am Ende dieser geplanten Trilogie noch leben ?!

Die politische Stimmung, die Kultur von Russland um 1953 ist fantastisch intensiv erzählt. Schauplatz ist aber nicht nur das „fremde“ Russland, sondern auch noch ein ungeteiltes Berlin, das Kriegsgefangenengefängnis Spandau in der man auch einem charismatischen Albert Speer, der helfen soll, einen alten Code zu entschlüsseln.

Diese Rückblicke in die Vergangenheit sind neben den Beschreibungen des Gulags der Höhepunkt des Romans.

Fazit

Eine spannende Zeitreise in ein konsequent dunkles Russland. Die Hoffnung ist der Leuchtturm aller Figuren, die (über)leben wollen. Martin Cruz Smith – hat einen Nachfolger gefunden. Ben Creed.

Michael Sterzik

Samstag, 31. Dezember 2022

Blutmond - (Harry Hole Band 13) von Jo Nesbo

 


Der 13. Band „Blutmond“ des norwegischen Autors ist im Ullstein Verlag erschienen. Damit geht die Reihe des Kult-Ermittlers Harry Hole weiter. Schon einige Male dachte man, dass die Reihe ein spektakuläres Ende findet, doch totgesagte leben bekanntlich länger. Einer der bekanntesten Titel dieser Reihe – „Schneemann“ wurde verfilmt, allerdings mit mäßigem Erfolg. Als Spielfilm sind die einzelnen Bücher schwer cineastisch zu übersetzen. Als Fernsehserie dagegen mit verschiedenen Staffeln wäre die Reihe bestimmt ein großer Erfolg – nur welcher Schauspieler könnte die Hauptfigur „Harry Hole“ überzeugend und authentisch spielen. Genau das wäre die größte Herausforderung.

Harry Hole ist als Mensch und Polizist selbstzerstörerisch. Am Anfang dieser legendären Reihe ist er Hauptkommissar im Dezernat für Gewaltverbrechen in Oslo. Als einer von wenigen norwegischen Kriminalbeamten durchlief er beim amerikanischen FBI eine Ausbildung im Bereich Verhörmethoden und Schusswaffen und spezialisiere sich dort auf die Methodik von Serienmördern.

Seine brillante Intelligenz hilft ihm zwar beruflich, aber privat zweifelt er immer wieder stark an sich selbst. Als schwerer Alkoholiker kommt er mit Kollegen und Vorgesetzten immer in Konflikte und seine einzelgängerischen und oftmals Disziplinlosigkeit machen den Umgang schwer mit ihm. Seine Fälle und die Konfrontation mit den Tätern nehmen ihn auch physisch mit, psychisch kann er alles mehr oder minder mit dem Alkohol in Kombinationen verarbeiten. Seine Beziehung zu Frauen ist sehr ambivalent und die Juristin Rakel Frauke – die Liebe seines Lebens wird ermordet. Harry Hole kann die Umstände des Mordes aufklären, der Täter richtet sich selbst, sein Ziel allerdings, Harry Hole zu zerstören hat er fast geschafft.

Der Anfang des Romans „Blutmond“ startet in der Stadt der Engel.

Harry Hole hat alle Brücken hinter sich abgebrochen. In Los Angeles trinkt er sich als einer der zahllosen Obdachlosen fast zu Tode. Hin und wieder hilft er Lucille, einer älteren Filmdiva, die einem Drogenkartell eine Million Dollar schuldet.

Zur gleichen Zeit werden in Oslo zwei Mädchen ermordet. Beide feierten auf der Yacht eines stadtbekannten Immobilienmaklers. Kommissarin Katrine Bratt fordert Harry Hole an, doch die Führungsetage der Polizei hat kein Interesse an dem Spezialisten für Mordserien. Der Makler hat weniger Skrupel und bietet Hole als privatem Ermittler ein Vermögen, um seinen Ruf zu schützen.

Hole willigt ein, denn er sieht eine Chance, Lucille freizukaufen, und sucht sich ein Team, bestehend aus einem Kokain-dealendem Schulfreund, einem korrupten Polizisten und einem schwer an Krebs erkrankten Psychologen. Die Zeit läuft, während über Oslo ein Blutmond aufzieht. (Verlagsinfo)

„Blutmond“ ist das Ende einer Ära von Harry Hole, vielleicht ein Meilenstein und schlussendlich könnte es sich als Neuanfang darstellen. Die Story ist originell, vielleicht kann man sie auch als abgefahren bezeichnen. Die Morde sind nicht brutal geschildert, viel skurriler verhält sich der Serienmörder, der merkwürdig und erschreckend mit den Trophäen seiner Opfer kommuniziert. Die Grausamkeit des Täters ist enorm – seine Intelligenz hoch und damit ähnelt er seinem Kontrahenten Harry Hole.

Wie immer spielt als Nebengeschichte Harry Holes Privatleben eine gewisse Rolle und gewährt kurze Rückblicke in die Vergangenheit seiner Person. Genau diese Ereignisse tragen viel dazu bei, dass sich Harry Hole wiederfindet, wenigstens phasenweise. Er gilt als ein sprunghafter Charakter und einen starken Rückhalt kannte er bis dato nur in seiner Beziehung zu Rakel Frauke. Mit ihrem Tod zerschellte seine Seele. Es wird interessant sein, wie sich das ggf. in späteren Romanen auswirken könnte.

Einige Personen aus den vergangenen Titeln sind ebenfalls dabei und ein Nebencharakter stirbt. „Blutmond“ ist spannend, aber gehört nicht zu den stärksten Bänden dieser Reihe. Vielmehr ist er ein Orientierungspunkt, vielleicht ein Neuanfang für Harry Hole dessen Karriere als Ermittler und seine Entwicklungen als Mensch noch genügend Potenzial für weitere Roman geben sollte.

Dass der Roman auch aus der erzählerischen Perspektive des Täters geschildert wird, ist großartig und treibt die Spannung und den Unterhaltungswert an. Damit bekommen auch die Opfer eine Stimme und sind nicht einfach stille anonyme Beteiligte.

Fazit

Eine Serie, die mörderisch spannend ist. Harry Hole ist zurück und reanimiert sich selbst. Ein neuer Orientierungspunkt für den polarisierenden Ermittler und Menschen.

Michael Sterzik

Samstag, 24. Dezember 2022

Rachejagd - Gequält - Stevens & Suchanek


Ein Gewaltverbrechen – der Täter wird verhaftet, vielleicht flüchtet er auch noch, das Opfer überlebt, vielleicht körperlich unversehrt – doch die Psyche dieses Menschen lässt sich nicht einfach wieder auf den Ursprungszustand zurücksetzen. Also zurück auf „0“ – alles verdrängt, vergeben, vergessen – findet mal so gar nicht statt. Viele Menschen erholen sich nicht – trotz aller therapeutischen Behandlungen, mit der man versucht die verletzte Seele zu reparieren. Posttraumatische Störungen können sich immer wieder einstellen – ein Geräusch, ein Geruch, eine situative Ähnlichkeit und schon findet man sich wieder in einer schrecklichen Zeitschleife gefangen, die mitunter eine seelische Qual ist.

Depressionen, Schamgefühl, Hilflosigkeit und vielleicht trägt man sich auch damit sein Leben zu beenden, um endlich dem Schmerz und der Angst zu entfliehen. Ein Überleben kann schrecklicher für das Opfer sein, wie der physische Tod.

Das Autorenduo Stevens & Suchanek greifen diese Themen in ihrer neuen Trilogie auf. Im Heyne Verlag ist nun der erste Band „Rachejagd – Gequält“ veröffentlicht worden.

Vor drei Jahren wurde Journalistin Anna Jones zusammen mit ihrer Freundin Natalie entführt und von ihrem Peiniger Edward Harris auf vielfache Art gequält. Anna konnte fliehen, Natalie starb. Diese Schuld verfolgt Anna bis heute. Als sie einen blutbefleckten Brief erhält, wird schnell klar: Edward Harris ist zurück. Nick Coleman, Annas Jugendliebe und FBI-Agent, nimmt die Ermittlungen auf. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Zane Newton, der Profilerin Lynette McKenzie und Nick versucht Anna herauszufinden, was Harris vorhat. Ein perfides Spiel beginnt, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ein Spiel, das nicht nur für Anna tödlich enden könnte. Ein Spiel, das nur ein Ziel hat: Rache.(Verlagsinfo)

Der erste Band ist eine rasante Jagd nach dem Täter, nach einer Aufarbeitung, nach einem „Warum“, einer Rache und Vergeltung. Doch wofür das alles? Bringt es die Toten zurück? Kann es den Schmerz der Vergangenheit auflösen? „Rachejagd – Gequält“ ist viel Action, viele Irrungen, Wendungen, Überraschungen, denen man begegnet, allerdings ist es manchmal etwas zu übertrieben und Logik und eine vernünftige, nachvollziehbare Strategie sich dieser Bedrohung zu stellen gibt es nicht.

Spannend und unterhaltsam ist dieser Roman – aber weit davon entfernt, realistisch zu sein. Es ist ein wenig wie „Gute Zeiten – schlechten Zeiten“ , wobei die schlechten Zeiten dramatisch überwiegen.

Die Action steht hier als Platzhirsch auf der erzählerischen Bühne. Klassische Ermittlungsarbeit des FBI wird nicht thematisiert. Die Ermittlungsgruppe, eine hochintelligente Profilerin, ein IT-Nerd, ein FBI-Agent zwischen Liebe, Vernunft und Pflicht, und ein ehemaliges Just-in-Time-Opfer, die wirklich anstrengend ist. Dieses Quartett soll also den Fall lösen – ohne weitere Hilfe von Behörden etc.? Schöne Räuberpistole, die sich hier vorstellt. Die Charakterzeichnung der Figuren ist ein großer Kritikpunkt, denn sind nicht mehr als oberflächlich entworfen, mit dem einen oder anderem Klischee kombiniert. Einzig und allein die Profilerin zeigt ein gewisses Profil und scheint auch ein Profi zu sein – allerdings ist dilettantisch in die Story eingebaut.

Die Story wird aus mehreren Perspektiven erzählt, leider viel zu wenig aus Sicht des Täters, das hätte der Spannung und vor allem der Tiefe gutgetan. Es wäre ein Duell auf Augenhöhe – hier ist nur ein actionreicher Schlagabtausch – schnell – hart – und vor allem stark übertrieben und unrealistisch.

Es kommt halt auch immer darauf an, mit welcher Erwartungshaltung man ein Buch aufschlägt. Ein intelligenter Thriller ist „Rachejagd – Gequält“ niemals – Popcornunterhaltung auf Papier. Unterhaltsam, locker und leicht – aber mag einen auch zu packen.

Kommen wir zum letzten und allergrößten Kritikpunkt. Was hat eine „Liebesgeschichte“ in einem derartigen Actionthriller verloren? Die Figuren „Nick“ und „Anna“ , eine Jugendliebe, die sich jetzt auch Jahre später noch nicht erwachsen anfühlt. Unweigerlich denkt man dabei, dass die beiden beim Untergang der Titanic zu dämlich gewesen wären, dass es auch nur einer auf diese Tür im eisigen Meer geschafft hätte. Verliebt sein – ja oder nein – eine Komödie in mehreren Akten – Ausgang ungewiss. Wertung: Absolut überflüssig.  

Die Reihe könnte trotzdem gut werden – weil die Geschichte einer Rache und Vergeltung interessant konzipiert ist. Die Frage nach dem: Warum? Weshalb? Wieso?  - rettet den Roman und motiviert den Leser mindestens auch nach Band 2 zu greifen.

Fazit

Unterhaltsam und spannend und die dunkle Seite ist interessanter und vielseitiger, vor allem nicht so langweilig wie die „Guten“. Hier gibt es viel Luft nach „oben“. Der zweite Band muss hoffentlich logischer und ruhiger sein. Mehr psychologische Raffinessen bitte – als sein oder Nichtsein, oder mache ich das jetzt, oder auch nicht.

Michael Sterzik

Sonntag, 18. Dezember 2022

Zerteilt - Michael Tsokos


True-Crime – Kriminalfälle aus der realistischen Perspektive eröffnen dem Leser erzählerisch eine neue Sicht auf die Ermittlungsarbeit, die Atmosphäre von Tatorten und an der Seite von Dr. Michael Tsokos stehen wir auch in den Räumen der Rechtsmedizin. Das Leben schreibt bekanntlich die besten Geschichten und damit werden auch Themen wie der Tod und das Sterben rechtsmedizinisch hervorragend erklärt und beschrieben. Doch True Crime blickt auch hinter die Kulissen von Ermittlungsbehörden und beschreibt diese nicht nur als Beamte, sondern auch als fühlende Menschen, die Verbrechen, die Toten und die Angehörigen vielleicht auch seelisch nicht mehr loslassen. Es gibt viele Aspekte des Genre „True Crime“ die damit die Ereignisse nicht überzeichnen, glorifizieren oder sich in Klischees verflüchtigen.

„Zerteilt“ von Michael Tsokos ist der fünfte und abschließende Band der erfolgreichen Bestseller-Reihe um den Rechtsmediziner Dr. Fred Abel. Einige Bände sind inzwischen auch erfolgreich und gut umgesetzt, verfilmt worden.

Berlin wird von einer Reihe islamistischer Anschläge erschüttert. Ein Attentäter attackiert Menschen in Aufzügen – wiederholt, mit eskalierender Gewalt. Dabei agiert der Unbekannte so geschickt, dass keine Überwachungskamera ihn zeigt, keine Zeugen ihn beschreiben können.
Rechtsmediziner Fred Abel, stellvertretender Leiter der rechtsmedizinischen BKA-Einheit „Extremdelikte“, obduziert mit seinem Team unter Hochdruck die Opfer der Anschläge. Können die Verletzungen der Getöteten Rückschlüsse auf den Täter geben?  Unterdessen schwebt die frühere Lebensgefährtin seines besten Freundes Lars Moewig in akuter Lebensgefahr. Marie wurde Zeugin eines eiskalten Mordes, und trotz Polizeischutz in einem Safe House entgeht sie nur um Haaresbreite einem Mordanschlag. Abel ist sich sicher, dass sich ein Maulwurf in den eigenen Reihen befindet, der ihm und Moewig immer einen Schritt voraus ist.
 
In seinem letzten Fall muss Rechtsmediziner Fred Abel nicht nur sein gesamtes rechtsmedizinisches Können, sondern auch sein langjähriges kriminalistisches Wissen aufbieten, um die Täter zu finden und das Morden zu stoppen. (Verlagsinfo)

Atmosphärisch bewertet ist „Zerteilt“ vielleicht der intensivste Band dieser Reihe. Die Kriminalfälle sind nicht der Fokus der Story. Die Charaktere, die sich mit ihrem jetzigen Leben und den Ereignissen der Vergangenheit beschäftigen, tragen dazu bei, dass dieser Band sich von den anderen unterscheidet. Sein, oder Nichtsein – Gedanken, mit denen sich Dr. Abel beschäftigt in Anbetracht, dass er bald Vater wird. Ein Scheideweg, aber kein Ausweg für ihn. Andere bekannte Figuren sind ebenfalls im Ensemble vertreten, und das jeder an einer bestens choreografierten Stelle.

Die Spannung ist solide und mehrgleisig aufgeteilt. Der islamische Anschlag und die Clan-Kriminalität, die schon in den letzten Bänden eine tragende Rolle gespielt hat, bilden die Kernelemente. Sehr originell, allerdings wie Michael Tsokos diese Handlungsstränge zusammenführt. Dramatisch wird es auch, und von einer Nebenperson muss sich der Leser für immer verabschieden.

Die beigefügten Informationen, die die Handlung noch verstärken, sind beachtenswert, also etwas Allgemeinwissen, auch wenn es um Rechtsmedizin, oder es sich um die Einwanderungspolitik Italiens handelt, schaden ja nicht. Im Gegenteil, gerade auch diese Details tragen viel dazu bei, dass diese Reihe großartig ist. Dabei handelt es sich nicht nur um medizinische Details und Prozesse während einer Obduktion, sondern vielmehr auf die Erklärung von kriminellen Elementen und der Ermittlungsarbeit der polizeilichen Behörden.

Am Ende des Romans, gibt es doch noch einige offene Fragen und die einzelnen Handlungsstränge sind nicht abgeschlossen, und einige Figuren befinden sich und das scheint auch beabsichtigt zu sein, in einem literarischen Wartezimmer des Autors.

Michael Tsokos beendet diese Buchreihe mit Netz und doppelten Boden und lässt auch nach einer guten Beendigung dieser Reihe gleich mehrere Türen offen. Die eine oder andere Person werden wir in kommenden Büchern sicherlich wiedersehen.

Fazit

Michael Tsokos hat mit dieser Reihe viel dazu beigetragen, dass True Crime erwachsen geworden ist. Unterhaltung und Informationen im Einklang. Bravo.

Michael Sterzik